
Schlosspark – Meilensteine in Jahreszahlen
1569 und 1589: Die Herrschaftsurbare enthalten die ältesten Hinweise auf die Existenz eines Gartens bei der Eisenstädter Burg. Hans von Weißpriach lässt in seiner Zeit als Pfandherr einen Tiergarten für Damwild anlegen, in dem sich eine Mühle und wohl auch Fischteiche befanden.
1624: Erwähnung des Eisenstädter Burggartens als architektonisch gestaltete Gartenanlage in einem Brief des Grafen Nikolaus Esterházy an seine Frau Krisztina Nyáry.
1663–73: Graf Paul Esterházy lässt die Burg in barocker Manier umbauen. Er übernimmt den Ziergarten seines Vaters, neben dem er einen Küchengarten anlegen lässt.
1675: Es existiert ein Obst-, Kraut- und Arzneipflanzengarten sowie ein Ziergarten mit Springbrunnen.
1682: Beginn der Erweiterung und der Umgestaltung des Ziergartens im italienischen Stil („horto italico“).
1740: Planung der Umgestaltung des Gartens unter Fürst Paul II. Anton. Rund 15 Jahre später entstehen Entwürfe zu einem Rokokogarten mit Parterre und „jardins secrets“.
1760: Neuer Entwurf für einen Rokokogarten.
1776: Der Entwurf war nun in einer etwas vereinfachten Version umgesetzt.
Ab 1797: Umgestaltung in einen englischen Landschaftsgarten und Erweiterung Richtung Norden. Durch Grundankäufe wächst der Garten um mehr als das Doppelte und bekommt in etwa seine heutige Größe von rund 45 Hektar.
1. Drittel 19. Jahrhundert: Mit der Fertigstellung des Leopoldinentempels 1823 sind die Arbeiten im Hofgarten weitgehend abgeschlossen. Zahlreiche Reisende, Gärtner und Botaniker besuchen den Garten und halten ihre Eindrücke in Berichten fest. Nach seiner Blütezeit bis etwa 1830 erfolgt eine Hinwendung der Verantwortlichen zu anderen Interessen.
Um 1900: Der Garten wird revitalisiert. Bis nach dem Zweiten Weltkrieg wird er von fürstlichen Gärtnern betreut.
Ab 1950: Die Freistadt Eisenstadt pachtet den Park von der unter sowjetischer Verwaltung stehenden Esterházy’schen Güterdirektion. Durch mangelnde Pflege, Entnahme alter Gehölze und fehlende Nachpflanzung verwachsen die historischen Strukturen. Die künstlich geschaffenen Teiche trocknen aus, auf der ehemaligen Lindenwiese wird ein Stadion gebaut.
1962: Nach langem Ringen schließt die Freistadt Eisenstadt einen neuen Pachtvertrag mit Dr. Paul Esterházy. Weite Teile der Anlage werden der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, der Teil nahe dem Schloss verbleibt als Privatteil.
Ab 1987: Auf Betreiben des Vereins „Freunde des Eisenstädter Schlossparks“ unter Dr. Franz Prost gelingt es, durch Zusammenschluss von Freistadt Eisenstadt, Land Burgenland, Esterházy sowie durch große Unterstützung der Bevölkerung eine Wende einzuleiten und den Park in der Folge Schritt für Schritt nach historischem Vorbild zu revitalisieren.
1992–98: Restaurierung des Leopoldinentempels, des davor befindlichen Teiches sowie der Felskulisse unterhalb des Tempels. Weiters wurde der im Norden gelegene Obeliskteich rekonstruiert und historische Sichtachsen wurden wieder freigelegt.
1996: Der Pachtvertrag wurde mit dem geründeten „Verein zur Pachtung, Erhaltung und Pflege des Esterházy Schlossparks“ verlängert.
2015–20: Weitere Sanierungsmaßnahmen: Unter anderem werden die Orangeriemauern saniert, der ausgetrocknete „Herzerlteich“ hinter der Orangerie revitalisiert und der Baumbestand laufend katalogisiert.
2021: Nach Auslaufen des Pachtvertrages wird der Pachtverein aufgelöst. Die von der Freistadt Eisenstadt und Esterházy neu gegründete gemeinnützige „Schlosspark Eisenstadt Erhaltungs GmbH“ übernimmt auf 30 Jahre die Verantwortung für den Park.